Bremse Hinterachse

  • hallo,


    jemand mit Automechaniker Ausbildung hier?


    hab vor kurzem meine Bremsen gewechselt (Scheibe, Klötze).
    jetzt sehe ich an der Hinterachse innenseite ein schlechtes tragbild. innenradius der scheibe hat keinen kontakt zum klotz.
    ursache gefunden. brauche jetzt rat.


    hat einen satz klotz von bosch gekauft. verkäufer meinte auch, dass der richtige set ist. (da bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher)
    sehen so aus: http://www.parts2go.de/Bremsan…STEIN::2263612-16246.html


    an der rückseite (mitte) ist dieser knubbel. der bremskolben hat ja nuten (4stck) am rand. http://www.teilewerk.com/speed…bilder/artikel/bhn329.jpg
    vorher war so, dass der knubbel nicht in den nuten stand, sodass der bremsklotz nicht parallet zur scheibe steht, daher die unregelmäßige abnutzung.


    frage: 1. muss der knubbel in die nut (sprich den bremskolben ausrichten nach dem knubbel?)
    2. mit der zeit dreht sich der kolben raus, aber wird der kolben nicht festgesetzt durch den knubbel in der nut (der ortsfest ist)?


    oder sind die klötze einfach falsch. sprich, der knubbel soll nicht da sein?


    danke

  • Um eventuellen Automechanikern hier die Antwort zu erleichtern, wären ein paar weitere Infos bestimmt Hilfreich.
    Zum Beispiel um was für ein Auto es sich handelt ( wie im Link angegeben ein Citroen Xsara?).
    Wie viel km heisst "vor kurzem"?
    Hast du alle Bremsbeläge +Bremsscheiben gewechselt(wenn ja, tritt das Problem beidseitig auf?)? Oder nur auf der einen Seite?
    Wie viel Kontakt fehlt an der Innenseite?
    Bremsleistung beeinträchtigt?
    Warum dreht sich der Kolben raus? Der sollte doch nur vor und zurück gehen, oder?
    Bei den ganzen Knubbeln und Nuten wären vllt Markierungen auf den Bildern ganz nett. Nur zur Veranschaulichung, damit man ein aneinander vorbeireden ausschließen kann.

  • Der Bremssattel selber ist ansich nicht fest, der Kolben läuft in ihm.
    Der Bremssattel-Träger ist fest an der Radaufhängung, der Sattel läuft dann in der Führung des Trägers.
    Die Nuten auf den Klötzen sind für die Führung im Träger.
    Auf der Rückseite der Klötze sind dann meist Befestigungsmechnaismen, damit die im Kolben fixiert sind (zB Zangen auf der Rückseite).
    Ich würde vermuten, dass die Löcher für die Bremsverschleißfühler sind.


    Wenn das Auto älter ist, ansich am besten auch die Dichtungen/Hülsen/Führungen neumachen, aber nur von jmd der das kann, nicht selber, ATU oder so.
    Ggf mal das Bild von einer BMW HA Bremse angucken, so sind die meisten Bremsen aufgebaut:
    http://de.bmwfans.info/parts-c…ar_brake_pad_wear_sensor/


    Generell wäre es hilfreich, wenn du die Bremse + Klötze mal zeigst.
    Je nach Motorleistung dann die Bremse vernünftig einbremsen.


  • also die rede ist nur vom innenklotz. der äußere bremsklotz ist nicht beeinträchtigt. die ganze hinterachse ist betroffen. es ist ein citroen xsara 2.0 hdi.
    halbes jahr her, wenige tausend km. nur stadtfahrten gehabt.


    also an dem Klotz ist [1]. weil [1] neben [2] ankantet, ist der klotz gekippt, sodass an der scheibe am innenradius kein (weniger) kontakt hat.
    nun stellt sich die frage, soll ich [1] an [2] ausrichten und "einbauen"? das sollte kein problem.


    dann wäre die frage, was passiert, wenn der bremskolben den klotz nachstellt.
    wenn der kolben durch ein gewinde sich rausdreht(rotationsbewegung), dann wird diese bewegung durch [1] verhindert --> keine nachstellung der klötze
    oder bewegt sich der kolben geradlinig raus. dann wäre das kp.


    weil beim rückstellen des kolben habe ich ein drehendes werkzeug. daher glaube ich, dass der kolben im gewinde geführt ist.

  • Ja klar, den Klotz mit Führung/Halter für Kolben richtig dranstecken.
    Kann mir nicht vorstellen das der Kolben bei den Franzosen auf einem Gewinde läuft, wäre unnötig (Verschleiß, Reibung,..). Der Kolben sollte ansich eine rein translatorische Bewegung ausführen, sonst müsste die Halterung zum Bremsbelag ja nochmals gelagert sein, um die rotatorische auszugleichen.
    Der Kolben drückt den direkt anliegen Bremsbelag an die Scheibe und gleichzeitig den Bremssattel in die entgegengesetze Richtung, somit wird der 2.Bremsklotz auch an die Scheibe gedrückt. Das ist ein ausgeglichenes System, daher würde ich sagen stimmt was mit dem System Kolben nicht (die Führung Sattel/Träger scheint ja nicht beeinträchtigt zu sein, wenn der Sattel sich vernünftig bewegt).

  • Solche Kolben an der Hinterachse haben zwei Betätigungsmechanismen. Zum einen den hydraulischen für die Betriebsbremse und zum anderen noch eine Mechanische für die Feststellbremse. Die Feststellbremse wird über den Hebel den man auch in den Fotos oben sehen kann betätigt und eine Gewinddestange schiebt den Kolben in dem Fall nach außen. Wenn sich die Bremsklötze abnutzen dann dreht sich die Stange weiter und der Kolben rückt ein wenig nach. Der Kolben darf sich dabei im Betrieb nicht drehen. Deswegen gehört der Knubbel in die Nut. Bei solchen Bremskolben muss man den Kolben zurückdrehen, nicht drücken. Im Betrieb dreht sich die Stange zum nachstellen, nicht der Kolben. Die Gewindestange ist nur zum Nachstellen (automatisch). Beim betätigen der Festestellbremse geschieht die Bewegung über nen Hebel.


    Das du ein ungleichmäßiges Tragbild hast ist klar wenn der Knubbel nicht in der Nut sitzt. Der Knubbel sitzt nicht mittig und dadurch ist auch die Druckverteilung auf die Bremsscheibe dadurch weiter außen. Wenn du jetzt den Bremsklotz richtig einsetzt und der schon abgenutzt ist, dann hast du das gleiche Problem nur umgekehrt. Innen liegt er dann an und außen nicht mehr. Ich würde in so nem Fall die Bremse nochmal neu machen (Klötze definitiv und evtl je nach Abnutzung auch die Scheiben)


    Ich hoffe jetzt sind alle KLarheiten beseitigt ;D

  • hi,


    habe den knubbel an die nut ausgerichtet. und auch bild von der scheibe gemacht, vorher und nachher. unterschied war zwei runden um den block mit getretener bremse. auf nachher bild hat sich def. was getan, für ca 300 meter.


    ich schaue mir das mal noch an, wenn mehr km abgefahren sind, sonst hol ich neue scheiben u. klötze.


    danke euch

    • Offizieller Beitrag

    Beläge tauscht man zusammen mit den Scheiben.


    Die alten Scheiben weiter zu benutzen bringt nichts: a) hat man eine unebene Scheibe, die sich nun die Bremsklötze uneben einschleift. b) Die Scheibe hat eine Verschleißgrenze (normalerweise nahe der Radnabe als mm Angabe eingestanzt), welche in der nahen Zukunft erreicht werden wird. Nun kannst du die Beläge wieder abnehmen, die Scheibe tauschen, und die ganze Arbeit nochmal machen. Die nun glatte neue Scheibe darf sich nun mit den welligen alten Belägen wieder anfreunden... c) Der TÜV wird dir bei neuen Belägen und alten Scheiben (an dem Grat an der Kante direkt erkennbar) bestenfalls einen Hinweis, schlimmstenfalls einen erheblichen Mangel eintragen.


    Beim Einbau der neuen Beläge sollte man die Bremsträgernuten anständig reinigen. Hierzu nimmt man eine schmale Drahtbürste und/oder Feile. Anschließend werden die Kontaktflächen mit Bremsenreiniger abgewaschen. Nun trägt man Bremsenpaste auf. Diese verhindert ein frühzeitiges vergammeln der Gleitflächen und lässt die Beläge in den Führungen leicht hin und her gleiten. Sie wirkt auch dem quietschen der Bremsen entgegen.


    Die Scheibe in den Bildern ist hin. Die Beläge sind auch schon dünn. Beides neumachen.


    Zum Drehen des Kolbens: Nein, bei fortschreitendem Verschleiß der Beläge rückt der nach Vorne ohne sich dabei zu drehen. Lediglich um ihn zurückzusetzen wird er unter leichtem Druck im Uhrzeigersinn gedreht.


    [achtung]Ganz wichtig: vor der ersten Fahrt das Bremspedal pumpen, sonst tritt man an beim ersten Bremsen ins leere.[/achtung]

    FSK 12 = Der Gute bekommt das Mädchen.
    FSK 16 = Der Böse bekommt das Mädchen.
    FSK 18 = ALLE bekommen das Mädchen!!!


    "Ein gutes Gedächtnis merkt sich nicht alles, sondern vergisst das Unwichtige." -Peter Bamm