Programmieren hilfreich abseits des Berufs?

  • Hi,


    macht es eigentlich Sinn eine Programmiersprache zu lernen, wenn man diese nicht beruflich/regelmäßig nutzt? Ich habe mich ein wenig mit Java beschäfigt und die ersten Basics wie Variablen, Operationen, Schleifen, Verzweigungen und Arrays hinter mir. Dennoch erscheint es mir nach wie vor als ob ich versuche mir Chinesisch anzueignen, aber keine Person kenne mit der ich mich evtl. mal auf der Sprache unterhalten kann.

    Fällt der Groschen da evtl. später noch und man hat mit zunehmendem Wissen mehr und mehr Anwendungsmöglichkeiten im Alltag?


    VG

  • Definitiv, ja!

    Wenn man allerdings nicht beruflich oder hobbymäßig programmiert, dann muss man eben aktiv dranbleiben und üben, wie bei einer normalen Fremdsprache.

    Woher willst du außerdem jetzt wissen, dass du es später im Beruf nicht brauchst?! Selbst wenn es nur eine einfaches Skript zur Datenauswertung ist, was händisch aber Stunden in Anspruch nehmen würde.

    Ich denke, es wird in Zukunft immer wichtiger sein, programmieren zu können. Wer als Ingenieur nicht programmieren kann, wird in vielen Berufsfeldern wie ein Analphabet dastehn (ich rede jetzt nicht vom Niveau eines professionellen Programmierer/Entwicklers der nichts anderes macht; dafür haben wir andere Fähigkeiten und Wissen). Man lernt durch das Programmieren auch anders, irgendwie logischer zu denken. Der Maschinenbau-Studienplan ist dies bezüglich meiner Meinung nicht zukunftsweisend aufgestellt und sollte dort einen größeren Schwerpunkt setzen. Elektrotechniker/CES sind da z.B. besser aufgestellt.

  • Hey,


    ich würde behaupten, dass es da 2 Dimensionen zu beachten gibt. Ich persönlich bin ganz gut in Python, habe aber auch Java, HTML und co. gelegentlich touchiert.


    1. Tatsächliches Verwenden. Ich bin mir sicher, dass, wenn es nicht Teil deines Berufs ist, du dein Leben gut ohne beherrschte Programmiersprache angehen kannst. Vielleicht schreibt man mal ein kleines Skript zum Auswerten von Daten oder einen Parser für lästige Fleißarbeit. Solche Momente sind aber wirklich rar, dafür lohnt es sich mMn nicht.


    2. Denkweise. Programmieren, wenn man mal in der Materie drin ist, fordert eine verhältnismäßig holistische, logische Herangehensweise an Problemstellungen.


    Für mich persönlich hat das Programmieren auch das grundlegende Verständnis von Programmen und Anwendungen erhöht. Das ist immer wieder mal praktisch, sei es bei irgend einer Installation, wenn mal eine Fehlermeldung kommt, usw.


    Noch ein persönliches Schmankerl: Ich bin grade im Praktikum, Unternehmensbereich weit entfernt von IT oder Entwicklung. Trotzdem geht es in jedem zweiten Meeting um Inhalte, die direkt oder indirekt mit Themen wie APIs, Softwaredevelopment, Datenaustausch usw. zu tuen haben. Und da sehe ich dann durchaus auch Mit-Praktikanten, die noch nie in ihrem Leben eine Zeile Code gesehen haben und die extreme Schwierigkeiten haben bei manchen Sachen mitzureden.


    Die letztendliche Softwareentwicklung etc. wird natürlich immer abgegeben, aber um den Jungs zu sagen, was sie da eigentlich programmieren sollen, ist es sehr hilfreich zumindest zu verstehen was möglich ist, welche Informationen für die hilfreich sind usw. usw.


    Auch im Rahmen der Digitalisierung wird das sicher immer mehr und mehr werden.

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    Noch ein persönliches Schmankerl: Ich bin grade im Praktikum, Unternehmensbereich weit entfernt von IT oder Entwicklung. Trotzdem geht es in jedem zweiten Meeting um Inhalte, die direkt oder indirekt mit Themen wie APIs, Softwaredevelopment, Datenaustausch usw. zu tuen haben. Und da sehe ich dann durchaus auch Mit-Praktikanten, die noch nie in ihrem Leben eine Zeile Code gesehen haben und die extreme Schwierigkeiten haben bei manchen Sachen mitzureden.

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    Genau hier sehe ich geraden den Punkt, weswegen jeder zumindest eine Programmiersprache können sollte: Früher oder später wird jeder Bereich irgendwann was mit Programmiersprachen mal zu tun haben. Zwar müssen die meisten nie wirklich selbst Programmieren, wenn sie das nicht wollen, jedoch sollte jeder das Grundverständnis besitzen, wie solch ein Programm aufgebaut ist, da man sonst nie versteht worum es geht.


    Um später mitreden zu können, sollte man mMn nicht unbedingt einfach stumpf eine Programmiersprache lernen, sondern sich auch mit den dahinterliegende Konzepten befassen.

    Natürlich sind da Variablen, Schleifen und so weiter die Basics, aber Grundlegend sollte man die wichtigsten Konzepte der Programmierung verstanden haben, um mitreden zu können, wie beispielsweise die Objektorientierung. Neben der Objektorientierung gibt es aber auch andere Konzepte, welche aber in der eigentlich hauptsächlichen Softwareentwicklung meist eine untergeordnete Rolle spielen.


    Ebenso gibt es natürlich auch unterschiedliche Programmiersprachen, die mehr oder weniger im Gebrauch sind und auch für unterschiedliche Problemstellung nutzbar sind (oder aus diesen Anwendungen gewachsen sind).

    Vorzugsweise würde ich da Java nennen, da Java im Unternehmensbereich immer noch die verbreitetste Sprache ist. C oder C++ schaden natürlich aber auch nicht, genauso wie Python.