Selbst im darknet nicht anonym

  • Hi,


    ist es im Grunde gar nicht möglich komplett anonym im Internet zu surfen? Bislang dachte ich, dass das im darknet möglich sei. Aber jetzt habe ich erfahren, dass ein Zwischenschalten von Proxys zwischen eigenem Router und DNS Server (oder unmittelbar zur Website) zwar den Aufwand einer Rückverfolgung erhöht, diese aber gleichermaßen möglich ist. Kann das jemand bestätigen oder hat mehr Input dazu?


    VG

  • :)


    Ich habe noch nie den Tor Browser oder Ähnliches genutzt - ist also rein aus Interesse. Ich komme drauf, weil ich eine Art darknet 101 video auf youtube gesehen habe, was das o.g. behauptete. Das wunderte mich insofern, als dass ich immer dachte Aktivisten/Journalisten aus bestimmten Ländern könnten sich dort unerkannt und unbesorgt austauschen. Das wäre dann ja doch nicht möglich.

  • Jetzt wo Artikel 13 durch ist, durchaus eine berechtigte Frage um weiterhin an seine illegalen Memes zu kommen. REEEEEEEE


    Spaß beiseite. Es kommt immer drauf an, welches Level an Anonymität dir vorschwebt. Bei vielen würde es schonmal ausreichen, dass die Einstellungen vom Rechner überarbeitet werden und nicht alles mit Chrome erledigt wird. Paar Ebenen weiter dürften VPNs (ohne separates Tool des Herstellers) ausreichen, Anschließend mit z.B. Tails einen draufsetzen.


    Ob es 100%ige Sicherheit und Anonymität noch gibt, wage ich nicht zu beantworten. Aus dem Bauch raus behaupte ich einfach mal Nein. Der Aufwand steigt nur exponentiell für beide Seite.

  • Würde es da nicht helfen, eine Liste vertrauenswürdiger Exit nodes zu nutzen? Oder schränkt das die Privatsphäre wieder unnötig ein?

  • Ernst gemeinte Frage: Wieso will/sollte man komplett anonym im Internet surfen ??

    Nicht dauerhaft und immer. Aber im Sinne der digitalen Selbstverteidigung einem immer weiter ausufernden Überwachungsstaat etwas zumindest theoretisch entgegen setzen zu können halte ich für sinnvoll. Die Kompetenz dazu sollte man schon erwerben. Hab bisher nichts dergleichen gemacht aber alleine theoretisch finde ich das ein interessantes Thema. Wenn du überlegst wie viele Daten du im Netz verstreust wo du nicht weißt wo die irgendwann zusammengefügt werden, ob nun von einem Konzern oder einem Staat und was diese Daten für Rückschlüsse über dich, deine Gewohnheiten, Vorlieben und dein Verhalten zulassen, ist das mehr als beängstigend. Das Problem ist, dass du über die Weitergabe, Sammlung oder Zusammenführung jeglicher Daten, die man von dir abgreifen kann keinerlei faktische Kontrolle hast, sobald irgendeine dritte Partei die gespeichert hat... Ob das jetzt der Fingerabdruck des Browsers ist, Cookies, Google Analytics oder einfach nur deine IP mit ein paar Metadaten.


    Paranoide Grüße

    Phijo

    Einmal editiert, zuletzt von Phijo () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Nicht dauerhaft und immer. Aber im Sinne der digitalen Selbstverteidigung einem immer weiter ausufernden Überwachungsstaat etwas zumindest theoretisch entgegen setzen zu können halte ich für sinnvoll. Die Kompetenz dazu sollte man schon erwerben. Hab bisher nichts dergleichen gemacht aber alleine theoretisch finde ich das ein interessantes Thema. Wenn du überlegst wie viele Daten du im Netz verstreust wo du nicht weißt wo die irgendwann zusammengefügt werden, ob nun von einem Konzern oder einem Staat und was diese Daten für Rückschlüsse über dich, deine Gewohnheiten, Vorlieben und dein Verhalten zulassen, ist das mehr als beängstigend. Das Problem ist, dass du über die Weitergabe, Sammlung oder Zusammenführung jeglicher Daten, die man von dir abgreifen kann keinerlei faktische Kontrolle hast, sobald irgendeine dritte Partei die gespeichert hat... Ob das jetzt der Fingerabdruck des Browsers ist, Cookies, Google Analytics oder einfach nur deine OP mit ein paar Metadaten.


    Paranoide Grüße

    Phijo

    Ich finde deinen Punkt wichtig und richtig.

    Das Traurige ist, dass man mit der Einstellung schnell zum paranoiden (wie du ja selbst schreibst) Aluhut-Träger denunziert wird.

    Wir nehmen das Internet Und alles was dazugehört als selbstverständlich an und regen uns auf, dass ein Konzern wie Facebook unsere Daten verarbeitet und damit Gewinn erwirtschaftet. Tatsächlich beginnt der Abgriff von Daten aber eben schon mehrere Ebenen früher.


    Ernst gemeinte Frage: Wieso will/sollte man komplett anonym im Internet surfen ??


    Anders herum: Warum nicht?

    Jeder hat ein Recht auf seine Privatsphäre. Das häufige Gegenargument "Wer nichts zu verbergen hat..." finde ich haltlos (das hab ich dir jetzt nicht in den Mund gelegt, rein generell gesprochen).


    Und das andere große Problem ist, dass wir größtenteils nicht wissen wer welche Daten bekommt und was damit angefangen wird. Klar, bei anmeldepflichtigen Diensten steht es sehr wässrig in deren AGB. Aber bei allem, was davor kommt hat hier wohl kaum jemand den Überblick.


    Das "böse" Darknet wird auch nicht nur für Kinderpornographie und Drogenhandel verwendet. Wie sonst kämen wir an Informationen aus abgeschotteten Regimen wie z. B. Nord Korea.