Mit den Ingenieurwissenschaften legst du dich auf keinen Fall irgendwo fest. Dafür ist das Feld einfach zu breit. Selbst mit den Spezialisierungen, die du im Studium wählst, ist ein Wechsel später auch noch möglich. Das wichtigste Handwerkzeug am Ende ist, dass du dir selbstständig Wissen aneignen kannst. Und ich behaupte, keiner geht von der Universität und kann direkt die Welt retten. In allen Berufen folgen nach dem Studium weitere Einarbeitungen, die unterschiedlich ausgeprägt sind. Und auch wenn man in einem Beruf ist und die Branche/Richtung wechseln will, werden lernwillige Ingenieure immer gesucht. Die Demographie spielt dir da nur weiter in die Karten. Wie schon beschrieben wird der Klimawandel viele weitere Technologien erzwingen.
Wie das ganze in 6-10 Jahren aussieht, kann dir heute keiner mit Sicherheit sagen. Ob USA oder China, Digitalisierung oder AI, Wasserstoff oder Batterien ... Wenn du allein auf die letzten Jahre zurück blickst, wirst du feststellen, wieviel sich in kurzer Zeit ändert. Das meiste merkt man davon immer erst im Rückblick. Es wird auch in Deutschland weitergehen und die deutsche Wirtschaft besteht aus weit mehr als aus Automobilbau und DAX-Unternehmen.
Von daher mach etwas, woran du Interesse hast, dich auch mal mehrere Wochen am Stück reinbeißen und in einem Loch einschließen kannst. Denn das wirst du in dem Studium immer wieder müssen. Und selbst Interessen ändern sich mit der Zeit, einige Sachen müssen einfach ausprobiert werden und Wiederstände erlebt werden. Wirkliche Sackgassen oder reine Einbahnstraßen gibt es nicht. Überall kann man abbiegen und etwas anderes machen. Vielleicht als Ingenieur noch mehr als mit Rechtswissenschaften.