Frage an die Ersties - Wohnungssituation

  • Da ich mein Studium bald beende, überlege ich, ein wenig von meinem Geld zu investieren und zwar in Immobilien. Ich dachte dabei an kleinen Studenten-Appartments. Da meine Miete in der WG sich seit Jahren nicht mehr verändert hat wollte ich mal um die allgemeine Wohnungssituation in Aachen fragen. Besonders die Ersties müssten ja jetzt kurz vor Semesterstart bestens Bescheid wissen.


    Also: Wie schwer / leicht war es für Euch, eine Bleibe zu finden und wie sind die Kalt- und Warm-Quadratmeter-Preise von Einzelappartements in:


    • Aachen Ost (Rothe Erde, Adalbertsteinweg, Kaiserplatz)
    • Aachen West (Westpark, Vaalser Straße etc)
    • Im Inneren Ring?


    Die WG-Zimmerpreise kann man ganz gut über bekannte Seiten finden. Aber große Wohnungen sprengen das Budget...Also danke schonmal für die Infos!

  • da war vor einiger zeit mal ein artikel in der wiwo, in welchen städten es lohnt in mietwohnungen zu investieren. aachen war da so im mittelfeld, weil die prognostiziert haben, dass die mieten nicht so stark steigen würden und die preise wohl auch nicht allzu günstig seien. keine ahnung was dran ist, aber glaube da gibt es wirklich städte in denen sich das mehr lohnt.

  • Oh Oh.....


    Auf qualitative Aussagen einer wahrscheinlich kleinen Anzahl von Teilnehmern kann man schlecht Investitionsentscheidungen treffen. Das die Wohnungssituation eng ist und trotz Demographie auch so bleiben sollte wegen steigender Studierneigung ist klar. Als jemand der etwas Erfahrung auf dem Gebiet hat ein paar Punkte die man definitiv bedenken sollte:


    1) Mieter finden ist, wie oben gesagt, nicht unbedingt das Problem, jedoch finde erst einmal eine passende Immobilie. In Moment fließt sehr viel Geld in diesen Bereich und viele denken wie du. War bei einigen Zwangsversteigerungen in Aachen, selbst bei "kleinen" Immobilien ist man schnell einmal bei einem Verkehrswert von 60.000 Euro, mit Mindestgebot von 60% dessen kommt man nicht weg da sicher noch 30 andere im Raum sind die bieten als würde morgen die Hyperinfaltion einsetzen. Es werden Renditen akzeptiert von deutlich unter 5% teilweise. Selbst bei Finanzierung von 60% wirst du mindestens 26 000 Euro Eigenkapital reinstecken müssen. Hinzu kommen schöne Geschichten wie die Spekulationsfrist von 10 Jahren, Notargebühren, Versicherung usw.


    2) Vermieter zu sein bringt eine Menge Pflichten mit sich und hunderte Seiten Auflagen und Gesetzen, was gerade wenn man nicht vor Ort ist ein ziemliches Problem sein kann, man wird später im Job kaum mal eben nach Aachen kommen können. Einen externen Verwalter zu bezahlen lohnt sich jedoch für diese Größenordnung kaum und schmälert weiter die Rendite.


    3) Im Namen Immobilie steckt ja schon das Wort "immobil", es ist eine Anlage die höchst illiquide ist. Des Weiteren ist die angebliche Inflationssicherung empirisch nicht nachgewiesen und nur dann kausal logisch wenn es eine Bilderbuchinflationsspirale gibt bei der die Löhne, Bafög, Renten usw. im gleichen Maße mitziehen. Ein solches Szenario ist extrem unwahrscheinlich, eher dürfte eine ansteigende Inflation zu sinkenden Realeinkommen führen und damit Druck auf jedliche Ausgaben. Beispiel Italien: Deren Inflation liegt deutlich über der in Deutschland, aber steigen dort die Mieten ? Bei der wirtschaftlichen Gesamtlage und Arbeitslosigkeit eher im Gegenteil.


    4) Instandhaltungskosten sind das große Fragezeichen, den genauen baulichen Zustand eines Objektes zu analysieren ist eine Kunst für sich, man sollte auf keinen Fall die Summen unterschätzen die in den Unterhalt gehen, gerade weil die günstigen Objekte oft ältere Bauten sind.



    Es ist eine Anlageform mit vielen Vorteilen, jedoch kaum weniger kompliziert als ein synthetisches Aktienderivat, wie sagte ein bekannter amerikanischer Ökonom: There's no such thing as a free lunch ^^

  • Gute Argumente die du da gebracht hast... ich frage mich trotzdem, wie kommt man als Student zu so viel Geld, ohne dass man was gewinnt, erbt oder geschenkt bekommt. :) Der Gedanke den ich dabei hatte war halt statt Miete zu zahlen eine Wohnung auf Kredit zu kaufen und dann mit dem Geld für die eigentliche Miete die Kreditschulden ab zu zählen, aber so leicht ist es nicht wie es klingt.. :)

  • Erstmal eine Eigentumswohnung in der größe und guten Zustand zu finden, ist fast ein ding der unmöglichkeit. Ich habe knapp 2 Jahre gesucht, allerdings auch mit sehr engem Rasta.


    Über die Rentablität kann ich nicht viel sagen. Wie schon erwähnt, Mieter finden ist kein Problem. Instandhaltungskosten halten sich in Grenzen, je nachdem was du sucht. Die Betreuung ist sehr aufwendig, wenn man nicht selber vor Ort ist oder jmd. der sich kümmert.


    Wenn du mehr Infos haben möchtest, gerne PM.

  • Am Veltmannplatz wollen sie doch jetzt so einen Apartmentkomplex hochziehen. Könnte mir vorstellen, dass die Firma, die das macht, Wohnungen zum Teil auch verkauft. Die Lage ist super und für nen Neubau sind die Mietkosten höher, besonders in der Lage. Also vielleicht solltest du da mal etwas recherchieren ;)

  • Nähe Westpark haben se doch auch was hochgezogen. 22m² Appartements für 408€ teilmöbliert all-in. Wenn das keine Abzocke ist! Und die Winzteile an der Roermonder werden auch kein Schnäppchen. Außerdem werden noch welche in der Henricistr. 38 bis 44 gebaut.


    Es lohnt schon, aber erst wenn man ein Grundstück und ein ganzes Haus hat.
    Ich frage mich aber auch: Als Absolvent schon 30000+ auf der Tasche? "Ein wenig von meinem Geld?" Das ist ja wohl mehr als ein halbes Einstiegsjahresgehalt. Was mache ich falsch?

    super Uni, super Forum, super FAQ.
    In o.g. genannten FAQ werden fast 6σ der im Forum gestellten Fragen zu Studentenangelegenheiten geklärt.

  • Nähe Westpark haben se doch auch was hochgezogen. 22m² Appartements für 408€ teilmöbliert all-in. Wenn das keine Abzocke ist! Und die Winzteile an der Roermonder werden auch kein Schnäppchen. Außerdem werden noch welche in der Henricistr. 38 bis 44 gebaut.


    Es lohnt schon, aber erst wenn man ein Grundstück und ein ganzes Haus hat.
    Ich frage mich aber auch: Als Absolvent schon 30000+ auf der Tasche? "Ein wenig von meinem Geld?" Das ist ja wohl mehr als ein halbes Einstiegsjahresgehalt. Was mache ich falsch?


    Vielleicht geerbt?

  • Ich plane ja eine Finanzierung, mit den Monatsmieten und ein Teil des Gehalts als Tilgung. Außerdem arbeitet meine Hausbank mit meiner Familie seit langem und kann mir recht problemlos Kredite einräumen. Die Zinsen sind ja recht niedrig derzeit. Die paar Kröten die ich gespart habe reichen hoffentlich als Anzahlung. Außerdem sei zu sagen, dass ich wohl demnächst ins Ausland gehe, und daher keine Wohnungseinrichtungskosten / Autokosten habe.


    Und zu den Bedenken: Deswegen wollte ich mich nach Appartments umschauen, die werden meistens von einer Liegenschaftsverwaltung verwaltet. Das erleichtert die Organisation sehr. Die Mieten kann man mMn staffelweise anpassen, sodass die Inflation gut ausgeglichen wird. Aber es ist (noch) nur eine Idee, wie ich mein Geld anlegen kann, noch habe ich mich nicht intensiv damit beschäftigt.

  • Eine andere Frage: Glaubst du, dass du das im Maschboard diskutieren musst und nicht mit einem Finanzberater?


    Ich will die Kompetenz von niemandem hier Untergraben, aber beim Thema Geld/Investition etc. würde ich einen Profi (vllt von der Hausbank) befragen, der da Erfahrungen besitzt.


    Sonst ist ja die Frage mit den Erstis ja legitim.

  • die wollen doch meist nur ihre provision, durch "das arbeiten des geldes". wobei ich unterschreibe, dass hier keine experten rumlaufen, auch wenn henn schon viele tolle fachworte und kleine makroökonomische anaylsen schwingt;)

  • Tipp: Im Moment wäre ich bei Immobilien vorsichtig. Zumindest bei der Eurosituation. Ansonsten schau doch auf Portalen wie Immobilienscout nach was wo wie viel kostet. Dann kannst dus dir c.a. durchrechnen.
    Aber Mietnomaden, Raudies und und und gibts überall. Das solltest du mit einkalkulieren, kann sehr schnell Ärger geben! Neubauten sind billiger wenn man sie noch vor Eröffnung kauft ... da auch mal informieren.


    LG

  • Ob man das hier diskutieren sollte oder nicht sei mal dahin gestellt. Hier mal ein paar Infos von meinen Erfahrungen der letzten Monate:


    Ich komme aus der Eifel und wusste schon länger, dass ich mit meinem Schnitt einen Maschbauplatz hier in Aachen bekommen würde und habe mich daher schon im Juni (Mit den drei Monaten Kündigungsfrist für Mieter im Hinterkopf) auf die Suche nach einer Wohnung in Aachen gemacht. Insgesamt habe ich mir knapp 10 Wohnungen angeschaut. Von 10m2 mit Etagenbad in Aachen Ost (Wohnung EG, Bad 3.OG) für 400€ kalt über 18m² im top-gepflegten Haus für 300€ warm (auch AC Ost) bin ich schlussendlich in der Gartenstraße am Westpark gelandet. Hier zahle ich 200€ warm für gemütliche 18m² + kleiner Flur und Bad, für eine Person reicht das locker aus und ist vom Preis das Günstigste was ich gesehen habe.


    Ein paar Freunde die erst nach den Auswahlverfahren auf Wohnungssuche gegangen sind haben sich mit unmöglichen Preis/Leistungsvorstellungen beschäftigen müssen. Die meisten sind jetzt bei 350-420€ warm für 20-30 m² gelandet. Aber aktuell solls wohl noch schlimmer sein.

  • Als angesprochener Ersti gebe ich auch mal meine Senf dazu.


    Ich habe mich seit Mitte Mai mit dem Thema Wohnungssuche beschäftigt und sehr viele Objekte gesehen.
    Es gab unglaubliche Schwankungen, wobei ich ausschließlich in der Innenstadt (also wirklich Innenstadt) gesucht habe. Da waren 26qm für 400€ warm dabei, aber auch etwas um die 23qm für 280€, die sah aber auch so aus...
    Um ehrlich zu sein, die Hinweise auf Instandhaltungskosten haben mich schon zum Lächeln gebracht. Alle Wohnungen, die ich gesehen habe (10+), hatten nie eine Instandhaltung durch den Vermieter erlebt. Es sei denn sie waren frisch saniert, was auf einen Besitzerwechsel zurückzuführen war.
    Meistens wurde das auf Mieter abgewälzt, die die Kosten ihrerseits teilweise an die Nachmieter weiterreichten.


    Ich erzähle hier niemandem was komplett neues denke ich mir...
    Das Ende vom Lied ist, dass ich mit sehr viel Glück eine schöne Wohnung in direkter Uninähe für 10€/qm warm gefunden habe. Das war aber ein absoluter Glücksgriff. Eigentlich sollte die Miete erhöht werden, aber da die Nebenkosten deutlich angehoben wurden hat man darauf verzichtet.


    Meine persönliche Meinung: Immobilien, die für Studenten erschwinglich sind, werden immer extrem gefragt bleiben. Kümmert man sich dann noch um seine Immobilie, findet man auch dankbare und ordentliche Mieter.


    P.S.: Nachteil der Wohnung, kein Internetanschluss... Entschuldigt Rechtschreibfehler, am Handy habe ich keine Bock auf Korrekturlesen...

  • Was meinst du mit: kein Internetanschluss?
    Kein Telefonanschluss und kein Kabelanschluss in der Wohnung? Oder, dass es nicht im Preis enthalten ist?

  • Damit meine ich kein Kabelanschluss. Eine Telefonleitung ist vorhanden, allerdings würde das wohl mindestens 25€/Monat kosten. Außerdem weiß ich auch nicht, wie viel über diese Leitung durchkommen würde...
    MfG